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Katrin Behr war erst vier, als die Stasi ihre Mutter mitnahm. Katrin kam in ein Kinderheim, wurde dann zwangsadoptiert. Auf die Rückkehr ihrer Mutter wartete sie vergebens. Erst viel später erfuhr sie, dass ihre Mutter für “asozial” erklärt und ins Gefängnis geworfen wurde. Heute arbeitet Katrin Behr als Geschäftsführerin eines Vereines, der DDR- Zwangsadoptierten hilft, ihre ursprüngliche Familie wiederzufinden.

 

Gera 1972: Mitten in der Nacht hämmern Männer in den langen, dunklen Mänteln an die Haustür der Familie Behr. Die vierjährige Katrin und ihr jüngerer Bruder Ingo schrecken hoch. Die Männer befehlen Katrins Mutter in einen Wagen zu steigen. „Geht jetzt zu Oma, ich bin heute Abend wieder da.”, verspricht sie den Kindern. Doch Katrins Mutter kehrt nicht wieder, und das Jugendamt steckt die Kinder ins Heim. Katrin wird zu Pflegefamilien vermittelt, aber sie büchst aus, will zurück zu Ingo ins Heim. Als sie von der nächsten Pflegefamilie zurück ins Heim kommt, ist aber auch er verschwunden, und die Oma teilt ihr mit: „Die alte Familie gibt es nicht mehr. Such dir eine neue.”  Bei der nächsten Pflegefamilie bleibt sie.  Ihre neuen Eltern – linientreue Parteimitglieder – adoptieren sie. Doch die Angst, wieder weggeschickt zu werden, ungeliebt zu sein, bleibt.

Erst als Erwachsene  findet Katrin endlich eine Spur, die zu ihrer leiblichen Mutter führt. Doch diese ist eine gebrochene Frau. Das SED-System hatte sie als “politisch unzuverlässig” und “asozial” eingestuft und ihr das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen. Die Jahre in Haft haben sie gezeichnet. Die alte Nähe zwischen Mutter und Kind stellt sich nicht mehr ein. Gleichzeitig hat Katrins beharrliche Suche nach ihrer Mutter das Verhältnis zu ihrer Adoptivfamilie zerrüttet. Je mehr sie sich mit den Vorgängen des Jahres 1972 beschäftigt, desto bewusster wird ihr, dass sie kein Einzelschicksal ist. Tausende Kinder wurden in der ehemaligen DDR zwangsadoptiert und suchen noch heute nach ihren leiblichen Eltern. 2007 gründete Katrin Behr in Berlin den Verein OvZ-DDR e.V. – Hilfe für die Opfer von DDR-Zwangsadoptionen, der diesen Menschen bei der Suche ihrer Eltern hilft.


Verlag Droemer-Knaur (hier klicken zu Pressestimmen)

03.02.2014, 304 S.

ISBN: 978-3-426-78383-2

8,99 €

Diese Ausgabe ist lieferbar

 

Auch als E-Book erhältlich


Artikel über das Buch

Staatlich organisierter Kinderraub

Katrin Behrs Buch über DDR-Zwangsadoptionen

tabularasa-jena.de, 14.2.2013


Über die Autoren

© Julia Görlitz
© Julia Görlitz

 

Katrin Behr wurde 1967 in Gera geboren und lebt heute in Berlin. 2007 gründete sie den Verein

"OvZ-DDR e.V. – Hilfe für die Opfer von DDR-Zwangsadoptionen".

Seit 2010 arbeitet sie bei dem Dachverband der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft e.V. als hauptamtliche Beraterin für den Fachbereich DDR-Zwangsadoptionen.

Peter Hartl Jahrgang 1961, studierte Journalistik und Geschichte in München und Paris. Seit 1991 ist er als Filmautor und Redakteur an den großen Dokumentarreihen der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte beteiligt. Neben der Fernsehtätigkeit ist er Herausgeber und Verfasser von Büchern, Buchbeiträgen und Presseartikeln


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Internetseite zum Buch

          Dort Hinweis auf zwei weitere Internetseiten zum Thema


Zwangsadotionen zu DDR-Zeiten: Geraer Verein hilft dabei, Familienangehörige wiederzufinden

© LokalTVGera, www.youtube.com