Zum 17. Juni 1953


In den Tagen um den 17. Juni 1953 kam es in der Deutschen Demokratischen Republik zu einer Welle von Streiks, Demonstrationen und Protesten, die verbunden mit politischen und wirtschaftlichen Forderungen als Aufstand des 17. Juni (auch Volksaufstand oder Arbeiteraufstand) bezeichnet werden. Dieser erste antistalinistische Aufstand hatte zahlreiche Ursachen, zum Beispiel die Ignoranz der DDR-Führung gegenüber den Bedürfnissen der Arbeiterklasse einschließlich ihres Beschlusses, die Arbeitsnormen übermäßig zu erhöhen, sowie Fehler der SED.

Die SED hatte in ihrem Programm die Wiedervereinigung Deutschlands abgelehnt und einen „beschleunigten Kurs“ beim Aufbau des Sozialismus beschlossen, der die Schwerindustrie einseitig förderte, dafür andere Bereiche vernachlässigte und deshalb Engpässe in der Versorgung verursachte. Der Aufstand des 17. Juni wirkte außerdem als politisches Signal auf die Völker in Osteuropa und in der Sowjetunion.

(Zitiert aus Wikipedia: "Aufstand des 17. Juni). Weitere Infos siehe links.

Ein Arm ausgestreckt, eine Faust erhoben - Symbol für den Weg der Deutschen durch die zwei Diktaturen des 20. Jahrhunderts
"Symbol für den Weg der Deutschen durch die zwei Diktaturen des 20. Jahrhunderts" - Plastik in Leipzig von Wolfgang Mattheuer / © Anne Nagel

Bundesarchiv Bild 175-14676, Leipzig, Reichsgericht, russischer Panzer

Bundesarchiv, Bild 175-14676 / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons


VOLKSAUFSTAND
Stalin hatte mit eiserner Hand
Die SED ans Ruder gebracht.
Diktatur überzog das Land,
Erhielt der Partei die Macht.
Man befahl den Sozialismus,
Das Volk wurde nicht gefragt.
Es wurde nur Stalinismus,
Der Widerstand war gewagt.
Normerhöhung und Repression
Steigerten Ablehnung und Wut.
Allerorten gärte es schon,
Aus dem Funken wurde die Glut.
In Berlin flammt das Feuer auf,
Man demonstriert in den Straßen.
Vom Gebirge bis zur See hinauf
Rebellieren zornige Massen.
Man will ein besseres Leben,
Die Einheit nach freien Wahlen;
Will sich neue Hoffnung geben,
Nach Krieg und Hungerqualen.
Dem Regime droht rasches Ende 
Nach erbitterter Straßenschlacht.
Geholte Sowjetverbände
Haben kurzen Prozess gemacht.
Es sind Panzer aufgefahren,
Man schlug den Aufstand nieder.
Wir woll'n das Andenken wahren,
Uns erinnern immer wieder.
Euer Kampf war nicht vergebens,
Die Toten sind nicht vergessen.
Wir erfreu'n uns freien Lebens,
Ihr seid die Vorreiter gewesen.
Rainer Kirmse, Altenburg