Videos über Erinnerungsarbeit zur DDR


Ab 25.01.2024



Trotz der biographischen Verschiedenheiten der Autoren und der Unterschiedlichkeit ihrer Zugangsformen weisen Olivia Wenzels Roman „1000 Serpentinen Angst“ und Steffen Maus Studie „Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft“ in ihrem Erinnern an die DDR der 1980er Jahre einige Ähnlichkeiten auf. Im Gespräch über individuelle und kollektive Erfahrungen unternehmen beide den Versuch, die DDR entlang innerdeutscher Entwicklungs- und Konfliktlinien von heute aus neu zu erinnern. Die 1985 bei Weimar geborene Dramatikerin und Musikerin Olivia Wenzel beschreibt in ihrem Buch die Erfahrung von Rassismus, der sie und ihre Familie zu DDR-Zeiten und danach ausgesetzt war und erkennt darin, dass die Sprachpolitik der DDR keine Worte für die Erfahrung des Herausfallens aus dem Kollektiv hatte. Der 17 Jahre ältere, aus Rostock stammende Soziologe und Leibniz-Preisträger Steffen Mau erzählt in seinem Buch von seiner Kindheit und Jugend im Rostocker DDR-Modellbezirk Lütten-Klein: von der von diesem Stadtviertel ausgehenden Hoffnung auf die Modernität eines Staates, der gleichwertige Lebensverhältnisse für seine Bürger ermöglicht; und von den politischen Verordnungen und Repressionen, unter denen sich diese Hoffnung in den Zwang zur Gleichförmigkeit verkehrte. Der Unterschied zwischen beiden liegt in der Empathie von Mau und der Wut von Wenzel. Steffen Mau bemüht sich, die Entwicklung einer von ihm so umrissenen Ost-Mentalität nachzuvollziehen. Deren Wertschätzung speist sich vor allem daraus, dass er die Idee der gesellschaftlichen Gleichheit als emanzipatorische Errungenschaft würdigt. In Olivia Wenzels Roman erleben wir die Wut der Protagonistin darüber, dass ihr in der DDR die Sprache für den Rassismus genommen wurde und auch in der heutigen Erinnerungskultur nicht wiedergegeben wird – außer in einem Ost-Bashing, das den Osten als rassistisch markiert und sie darüber erneut in dieser Facette ihrer Identität diskriminiert.

 

Über Erkenntnisse und Versäumnisse im Umgang mit der Erinnerung an die DDR nach 1989 möchten sich Wenzel und Mau austauschen und dabei auch über die Notwendigkeit neuer Erzählformen des zeitgeschichtlichen Erinnerns in künstlerischen und wissenschaftlichen Medien sprechen

 

Moderation: Jeanne Bindernagel (Kulturstiftung des Bundes)

Labore des Zusammenlebens - Eine Veranstaltungsreihe der Kulturstiftung des Bundes www.kulturstiftung-des-bundes.de/labore

Kulturstiftung des Bundes www-youtube.com


Wir wollten nur raus

DDR-Häftlinge kämpfen gegen das Vergessen

Das Zuchthaus Cottbus war eines der größten politischen Gefängnisse der DDR. Heute ist dort ein Menschenrechtszentrum. Die früheren Insassen haben das Gefängnis gekauft

"37°" begleitet drei Menschen, die an dem Projekt mitarbeiten. Allen ist im Zuchthaus Cottbus massives Unrecht widerfahren. Alle spüren bis heute die Folgen der Haft. Auch ein ehemaliger Aufseher des Zuchthauses kommt zu Wort

zdf.de, 22.03.2022

5 Fragen an...Anna Kaminsky (6:16)

Die Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Anna Kaminsky, spricht im Kurzinterview über das Dokumentationsprojekt „Erinnerungsorte an die kommunistischen Diktaturen“ und die besondere Bedeutung von Gedenkzeichen für die Erinnerungskultur

bundesstiftung-aufarbeitung.de

5 Fragen an...Peter Droste (13:00)

Der Vorsitzende des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD) Dr. Peter Droste spricht im Interview über den Neubeginn des Schulbetriebs sowie über die Rolle des Geschichtsunterrichts und insbesondere der Behandlung von DDR-Geschichte und Transformationszeit

bundesstiftung-aufarbeitung.de

5 Fragen an... Marianne Birthler

Marianne Birthler engagierte sich in der oppositionellen Friedensbewegung in der DDR, wurde 1990 Bildungsministerin in Brandenburg und war ab 2000 für mehr als zehn Jahre die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen. Seit 2017 ist sie die Vorsitzende der Jury des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises der Bundesstiftung Aufarbeitung, der 2020 zum vierten Mal verliehen wird

bundesstiftung-aufarbeitung.de

Isoliert: Vietnamesische Vertragsarbeiter*innen in der DDR

Eine Kunstinstallation als Gedenkort Künstlerin Sung Tieu ist für Installationen bekannt, denen eine intensive Geschichts-Recherche zu Grunde liegt. So auch in ihrem neuesten Werk "Song for VEB Stern Radio". Sie kamen, um Wohlstand in der Ferne zu suchen. In Wirklichkeit wartete auf die vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen Ende der 80er Jahre in der DDR der harte Alltag in einer Fabrik irgendwo zwischen Rostock und Hoyerswerda. Abgeschirmt von DDR-Bürgerinnen und - Bürgern lebten die jungen Menschen zumeist isoliert. Eine Kommunikation zwischen beiden Seiten hat kaum stattgefunden. Warum wollte der DDR-Staat keine persönlichen Verbindungen zulassen? Und wie haben sich die Menschen aus Vietnam und der DDR trotzdem miteinander verständigt?

zdf.de, 08.10.2021

"Weißt du noch?" Woran wir uns erinnern

Bei unserer Veranstaltung „Weißt du noch? – Woran wir uns erinnern“ diskutieren die Historikerin Carola Rudnick und der Zukunftsforscher Karlheinz Steinmüller über den Stand der Erinnerungskultur nach 30 Jahren deutscher Einheit. Die Moderation hat Alesch Mühlbauer von der Deutschen Gesellschaft. Das Gespräch ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Deutschen Gesellschaft e.V. und dem Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Sie ist Teil der Veranstaltungsreihe „Zukunftswerkstatt Einheit. Hoffnungen – Veränderungen – Perspektiven“.

bundesstiftung-aufarbeitung.de, 04.11.2020

30 Jahre Volkskammerwahl: Podium Erinnerungspolitik

Am 18. März 1990 fanden die einzigen freien Wahlen in der DDR statt. Die Mehrheit der Stimmen entfiel auf jene Parteien und Wählervereinigungen, die eine schnelle deutsche Einheit versprachen. Auf Einladung der Bundesstiftung Aufarbeitung trafen sich am 11. März 2020 zahlreiche ehemalige Volkskammerabgeordnete, um zentrale Themen der Umbruchszeit 1990 neu zu diskutieren.

 

Über den Rückblick auf 1989/90 sprachen Dagmar Enkelmann, Werner Schulz und Stephan Hilsberg. Prof. Dr. Martin Sabrow eröffnete die Runde mit einem Impuls und moderierte das Gespräch.

bundesstiftung-aufarbeitung.de, 13.03.2020


Markus Meckel war eine der zentralen Figuren der Oppositionsbewegung in der DDR, Akteur der Friedlichen Revolution von 1989 und Gestalter des Prozesses zur deutschen Einheit. Der langjährige Bundestagsabgeordnete und Außenpolitiker engagiert sich bis heute aktiv für eine europäisch orientierte Erinnerungskultur und die Aufarbeitung der Diktaturen des 20. Jahrhunderts, nicht zuletzt als Ratsvorsitzender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Am 10. September 2020 stellte er sein Buch „Zu wandeln die Zeiten“ in der Bundesstiftung Aufarbeitung vor, gemeinsam im Gespräch mit Klara Geywitz, Nikolaus Schneider und Jörg von Bilavsky.

Bundesstiftung Aufarbeitung Brand, www.youtube.com, 28.09.2020


Verleihung des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises 2020 an Freya Klier

bundesstiftung-aufarbeitung.de, 10.06.2020

Mit dem Karl-Wilhelm-Fricke-Preis werden Persönlichkeiten und Initiativen ausgezeichnet, „die mit ihrem Engagement das Bewusstsein für Freiheit, Demokratie und Zivilcourage stärken. “ Verleiherin ist die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Verleihung erfolgt jährlich.

Live übertragen am 10.06.2020
Bundesstiftung Aufarbeitung Brand, www.youtube.com


Roedeliusplatz: Idylle oder Ort des Gedenkens? | Rainer Klemke am 28.5.2020 im Gespräch mit Christian Booß

Bürgerkomitee 15. Januar e.V., www.youtube.com


Magdalena – Stasi-Knast am ehemaligen Stasi-Gelände | Sebastian Stude im Gespräch mit Christian Booß

Er war berüchtigt, der DDR-Schriftsteller Jürgen Fuchs hat ihn legendär gemacht: »Magdalena«, der Knast an der Lichtenberger Magdalenenstraße. Heute wird die Bedeutung der sogenannten Untersuchungshaftanstalt II oft unterschätzt. Die UHA war ein unverzichtbarer Bestandteil des Systems der politischen Strafverfolgung der Stasi. Tausende politisch Verfolgte haben hier zumindest kurzfristig auf ihrer Odyssee durch das Strafsystem der DDR eingesessen. Der Historiker Sebastian Stude ist der erste, der sich systematisch mit dieser wichtigen Repressionsinstitution beschäftigt hat.

 

Die Haftanstalt Magdalenenstraße gehört zum historischen Ensemble der ehemaligen Stasi-Geländes, über dessen Zukunft gerade diskutiert wird. Die Veranstaltungsreihe des Aufarbeitungsvereins Bürgerkomitee 15. Januar e.V. liefert mit dieser und weiteren Veranstaltungen einen Beitrag zu dieser Debatte.

bundesstiftung-aufarbeitung.de. 04.05.2020


Ein Gespräch mit dem Leipziger Historiker Alfons Kenkmann - Vor 70 Jahren: Essen am 11. Mai 1952. Trotz Verbot durch die Behörden versammeln sich Tausende zumeist junge Demonstranten in der Ruhr-Metropole. Sie protestieren gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik. Es ist die Hochzeit des Kalten Krieges. Als Mitinitiator der Kundgebung gilt der westdeutsche Ableger der SED-Jugendorganisation FDJ. Die war im Jahr zuvor von der Bundesregierung als verfassungsfeindliche Organisation verboten worden. Die Demonstranten ignorieren die Aufforderung der Polizei, sich zu zerstreuen. Es kommt zum Schlagstockeinsatz. Demonstranten antworten mit Stein- und Flaschenwürfen. Der Einsatz von Schusswaffen wird befohlen, die nicht nur zu Warnschüssen abgefeuert werden. Die Bilanz des Tages sind zwei Schwerverletzte – und der erste Demonstrationstote der noch jungen Bundesrepublik. Es ist der 21-jährige Arbeiter Philipp Müller, der auf dem Weg ins Krankenhaus seiner Schussverletzung erliegt.

 

Während Müller in der alten Bundesrepublik schnell in Vergessenheit gerät, wird er in der DDR über Jahrzehnte als „sozialistischer Held“ und antifaschistischer Widerstandskämpfer Namensgeber von Straßen, Plätzen, Schulen, Betrieben, Jugendclubs und Medaillen - selbst ein Trawler der DDR Fischereiflotte wurde nach ihm benannt. Wie im Brennglas exemplifizieren sich in der Person Philipp Müllers die Geschichte des Kalten Krieges sowie die im doppelten Wortsinne geteilte Erinnerungskultur des vereinten Deutschlands.

 

Der Leipziger Historiker und Geschichtsdidaktiker Professor Dr. Alfons Kenkmann stellt am 21. April 2022, um 18 Uhr im Livestream auf YouTube im Gespräch mit Dr. Ulrich Mählert, Bundesstiftung Aufarbeitung, die Ergebnisse seiner Forschungen zu Philipp Müller vor.

 

Foto: Bundesarchiv, Bild 183-14859-043 / Zentralbild / Illner / CC-BY-SA 3.0


Zwischen zwei Staaten - Einführung Dr. Anna Kaminsky (8.16 Min.)

Am 14. November 2013 eröffnete die Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Anna Kaminsky, die Veranstaltung „Zwischen zwei Staaten. Die ‚Dritte Generation Ostdeutschland'“ der gemeinsamen Veranstaltungsreihe „Vergangenheit erinnern – Demokratie gestalten“. Sie erinnerte daran daran, dass die Aufarbeitung der SED-Diktatur nicht als Selbstzweck einer Generation verstanden werden dürfe. Es sei die Aufgabe einer ganzen Gesellschaft, unsere Demokratie vor weiterhin auftretenden Gefahren, wie z.B. extremen Einstellungen, Politikverdrossenheit oder sozialer Ungerechtigkeit, zu schützen.

Eine Veranstaltung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Kooperation mit dem Bundespräsidialamt im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Vergangenheit erinnern - Demokratie gestalten".

Bundesstiftung-aufarbeitung.de, 14.11.2013


Zwischen zwei Staaten - Grußwort Bundespräsident Joachim Gauck (11.56 Min.)

In der dritten Veranstaltungsrunde der Reihe „Vergangenheit erinnern – Demokratie gestalten“ am 14. November 2013 diskutierten Podium und Publikum gemeinsam mit dem Bundespräsidenten Joachim Gauck zum Thema "Zwischen zwei Staaten. Die 'Dritte Generation Ostdeutschland'". Zu Beginn der Veranstaltung hielt der Bundespräsident die begrüßende Eingangsrede. Er verwies auf die historische Prägungen der verschiedenen Generationen und, dass auch die nach der Wiedervereinigung Geborenen durch die Geschichten älterer Generationen und die jeweils spezifischen Erfahrungen der Geschichtenerzählerinnen und Geschichtenerzähler geprägt seien. Generell gebe es daher nicht nur die eine Geschichtserzählung in Ost und West

bundesstiftung-aufarbeitung.de, 14.11.2013


Zwischen zwei Staaten - Podium

Die dritte Veranstaltung der Veranstaltungsreihe “Vergangenheit erinnern – Demokratie gestalten” am 13. November 2013 setzte sich mit der sogenannten “Dritten Generation Ostdeutschland” auseinander. Im Schloss Bellevue diskutierten Schüler und Schülerinnen, Studierende und junge Erwachsene gemeinsam mit dem Bundespräsidenten Joachim Gauck und den Podiumsgästen Stephanie Maiwald, Karl Ulrich Mayer, Sabine Rennefanz und Johannes Staemmler zum Thema "Dritte Generation Ostdeutschland". Im Zentrum der Debatte stand die Frage nach ihrer historischen Prägung und ihrem Selbstverständnis. Das vorliegende Video ist der Livemitschnitt der Podiumsdiskussion

bundesstiftung-aufarbeitung.de, 14.11.2013


Zwischen zwei Staaten - Podiumsgespräch

In der dritten Veranstaltungsrunde „Zwischen zwei Staaten. Die ‚Dritte Generation Ostdeutschland'“ am 13. November 2013 im Schloss Bellevue diskutierten Stephanie Maiwald, Karl Ulrich Mayer, Sabine Rennefanz und Johannes Staemmler über die historische Prägung, das Selbstverständnis und die Rolle der “Dritten Generation Ostdeutschland”. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion war auch das junge Publikum mit Angehörigen der Initiative “3te Generation Ostdeutschland”, nationalen und internationalen Teilnehmenden des Studienkollegs zu Berlin, einer Seminargruppe des Freiwilligen Sozialen Jahres im politischen Leben, Schülerinnen und Schüler der Katholischen Theresienschule Berlin und einer Projektgruppe der Stiftung Demokratische Jugend eingeladen, weitere Fragen zu stellen

bundesstiftung-aufarbeitung.de, 14.11.2013


Zwischen zwei Staaten - Interview mit Sandra Matthäus (4.54 Min.)

Deutschland sei mehr als nur ein in Ost und West kategorisierbares Land, sondern sei vielmehr eine Migrationsgesellschaft, so Sandra Matthäus, Mitglied der „3ten Generation Ostdeutschland“, im Interview im Anschluss an die Veranstaltung „Zwischen zwei Staaten. Die ‚Dritte Generation Ostdeutschland'“ am 14. November 2013 im Schloss Bellevue. Das Vollziehen einer „Einheit“ könne und dürfe daher auch nicht mehr das gesellschaftliche Ziel sein. Es gehe vielmehr darum, eine gleiche Wertigkeit bei den bestehenden Unterschieden herzustellen. Als Chance ihrer Generation bezeichnet Sandra Matthäus insbesondere die Thematisierung von „Ohnmacht“ und „Abwertung“ und die Möglichkeit, Brücken zu älteren Generation zu bauen. Sie wünscht sich, dass darüber hinaus auch geguckt werde, wo und inwiefern Anpassung und Konformität in der heutigen Gesellschaft – wenn auch in einem anderen Gewand – wieder stattfinde

bundesstiftung-aufarbeitung.de, 14.11.2013


Zwischen zwei Staaten - Interview mit Johannes Staemmler (4.35 Min.)

Johannes Staemmler, Mitgründer der „3ten Generation Ostdeutschland“, wurde 1982 in Dresden geboren und erzählt im Interview im Anschluss an die Veranstaltung „Zwischen zwei Staaten. Die ‚Dritte Generation Ostdeutschland'“ am 14. November 2013 im Schloss Bellevue, dass er wenig spezifische Erinnerungen an das Leben in der DDR – als das damalige politische System und die Gesellschaft – habe, dennoch aber mit „ostdeutschen“ Erinnerungen groß geworden sei. Insbesondere in seiner Studienzeit habe er sich mit dem Thema Herkunft befasst und vielfältige Unterschiede in der Sozialisation der Ost- und Westdeutschen festgestellt. Als „stumme“ Generation bezeichne er die eigene, „Dritte Generation Ostdeutschland“, da sie bisher im Kontext der Erinnerung und Aufarbeitung die vorangegangene Generationen zu wenig gefragt habe

bundesstiftung-aufarbeitung.de, 14.11.2013


Zwischen zwei Staaten - Interview mit Sabine Rennefanz (4.51 Min.)

Die Autorin und Journalistin Sabine Rennefanz berichtet im Interview im Anschluss an die Veranstaltung „Zwischen zwei Staaten. Die ‚Dritte Generation Ostdeutschland'“ am 14. November 2013 im Schloss Bellevue über die Vielseitigkeit ihrer eigenen Identität, die nicht nur an Ost und West festgemacht werden könne. Wenn sie auf die Entwicklungen seit dem Mauerfall zurückblicke, empfinde sie den Einigungsprozess als zu schnell abgewickelt. Seit der Wiedervereinigung innerhalb der Bundesrepublik spielten ostdeutsche Identitätsmerkmale nur eine nachgeordnete Rolle. Zudem gab es aus ihrer Sicht wenig Chancen für die Entstehung gemeinsamer Werte oder Symbole. Ihre Elterngeneration sei besonders vom Umbruch und somit von diversen Unsicherheiten betroffen gewesen. Mit Blick auf diese Generation ergebe sich für Sabine Rennefanz daher ein Bild enttäuschter Illusionen und konfuser Autoritäten

bundesstiftung-aufarbeitung.de, 14.11.2013


Zwischen zwei Staaten - Interview mit Karl Ulrich Mayer (4.05 Min.)

Der Soziologie-Professor und Präsident der Leibniz-Gesellschaft, Karl Ulrich Mayer, erläutert im Interview im Anschluss an die Veranstaltung „Zwischen zwei Staaten. Die ‚Dritte Generation Ostdeutschland'“ am 14. November 2013 im Schloss Bellevue die zwei unterschiedlichen Arten des Generationenbegriffs. Zum einen gebe es die Kategorisierung der Generationen in die Eltern- und Großelterngeneration, zum anderen bezeichne dieser Begriff eine Gruppe von Jahrgängen mit ähnlichen Orientierungen und Einstellungen. Die sogenannte Verantwortung der Generationen sieht er in beiden Arten verortet. Jede Generation müsse ihre eigene Sichtweise durchsetzen, trage aber auch Verantwortung dafür, der älteren Generation zuzuhören und ihre Perspektive ernst zu nehmen. Über die Betrachtung der historischen Prägungen der älteren und heute „Dritten Generation“ und deren Verantwortung hinaus dürfe nicht die Arbeitslosigkeit und das Armutsrisiko aus dem Blick verloren werden. Auch diese beträfen heute eine ganze Generation und seien eine Gefahr für die Demokratie

bundesstiftung-aufarbeitung.de, 14.11.2013


Zwischen zwei Staaten - Interview mit Stephanie Maiwald (5.45 Min.)

Stephanie Maiwald, Kulturreferentin bei der Schweizerischen Botschaft in Berlin, wuchs in Frankfurt am Main und in der Schweiz auf. Im Interview im Anschluss an die Veranstaltung „Zwischen zwei Staaten. Die ‚Dritte Generation Ostdeutschland'“ am 14. November 2013 im Schloss Bellevue erzählt sie von den eigenen Berührungspunkten mit der DDR(-Vergangenheit) im Familienkreis. Sie ist Mitgründerin der Initiative „3te Generation Ostdeutschland“, als ausschlaggebend dafür benennt Stephanie Maiwald ihre Studienzeit in Frankfurt an der Oder und das Vorfinden überholt gedachter Ost-West-Klischées. Als das Ziel ihres Engagements beschreibt Stephanie Maiwald insbesondere die Öffnung des Diskurses zu individuellen Geschichten; diese zu erzählen und aufzuarbeiten sei aus ihrer Sicht besonders wichtig für das zukünftige Miteinander in der deutschen Gesellschaft

bundesstiftung-aufarbeitung.de, 14.11.2013


Zwischen zwei Staaten - Interview mit Bundespräsident Joachim Gauck (6.10 Min.)

Bundespräsident Joachim Gauck erläuterte im Interview im Anschluss an die Veranstaltung „Zwischen zwei Staaten. Die ‚Dritte Generation Ostdeutschland'“ am 14. November 2013 im Schloss Bellevue, dass die Aufarbeitung der belasteten Vergangenheit immer länger dauere als der Verlauf der Vergangenheit selbst. Der öffentliche Diskurs über die Vergangenheit müsse weiterhin geführt werden, da Diktaturerfahrungen und spezifische Prägungen sonst weiter unter der Oberfläche bestehen blieben und die gegenwärtige demokratische Entwicklung belasteten

bundesstiftung-aufarbeitung.de, 14.11.2013


Zwischen zwei Staaten - Interview mit Anna Kaminsky

Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, spricht im Interview im Anschluss an die Veranstaltung „Zwischen zwei Staaten. Die ‚Dritte Generation Ostdeutschland'“ am 14. November 2013 über den Stand der Aufarbeitung der deutsch-deutschen Geschichte. Ein breiter politischer und gesellschaftlicher Konsens über die Bedeutung der Aufarbeitung der deutschen Geschichte sei wesentlich für die zukünftige gemeinsame demokratische Entwicklung. Aufarbeitung müsse aber differenziert stattfinden und sei nicht auf den Zeitraum bis zum Mauerfall beschränkt. Auch Fehler und Irrtümer des Einheitsprozesses müssten heute in den Blick genommen werden

bundesstiftung-aufarbeitung.de, 14.11.2013