Gästebuch

Kommentare: 146
  • #146

    Anna Seydenfalter (Sonntag, 08 Dezember 2024 10:37)

    Eine beeindruckende Seite!
    Unterschiede in der Erinnerungskultur zwischen den neuen und den alten Bundesländern wurden mir bewusst, als ich 2023 einige Orte in der ehemaligen DDR besuchte, die auf der Fluchtroute meiner Mutter und meiner Oma im und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg lagen. An einigen Orten (Buchholz/Müritz, Neustrelitz) gab ich Lesungen zu meinem Buch „Ich hatte einen Bruder. Kriegsenkelbiografien: Warum es sich lohnt, hinzuschauen“. An anderen (Gut Radepohl) suchte ich Kontakt zu Anwohner_innen, um von Zeitzeugen oder deren Nachfahren mehr über die damalige Zeit und fehlende „Puzzle-Steine“ in unserer Familienbiografie zu erfahren – ohne Ergebnis.
    Umso mehr weiß ich den Wert dieser Seite zu schätzen – auch als Anlass für einen Dialog zu Erinnerungskultur.

  • #145

    Heinrich Grasreiner (Mittwoch, 14 August 2024 19:08)

    3.Die Herder-Medaille in Gold 1957
    Soweit ich mich erinnere, waren die Abiturprüfungen (1957) abgeschlossen. Die Zeugnisse hatten wir aber noch nicht. Ich hatte mich aber schon entschlossen, den DDR-Zirkus der Schizophrenie des Lebens und Denkens, also der Lüge und Unfreiheit nicht mehr mitzumachen. Meine Erlebnisse hatten mir klargemacht, dass du hier nur was werden kannst, wenn du den Ideologen den A…. leckst. Für jedes freie Wort und echte Diskussion drohte dir Gefängnis und Ausschluss aus einem normalen Berufsleben. Ein besseres materielles Leben im Westen war für mich kein wesentlicher Grund. Ich konnte die Unterdrückung des Menschen durch eine neue herrschende Klasse nicht weiter ertragen, also diese nächste Diktatur nach Hitler.

    Ich war Flötist in unserem Schulorchester der Oberschule am Anger. Eine neue Konzertflöte hatte ich vom Phillip – Müller - Ensemble geliehen bekommen. Dort spielte ich natürlich auch mit (wir fuhren oft über Land und hatten viel Spaß, zusammen mit anderen Bläsern –Fagott, Oboe, Klarinette - spielten wir auch sozusagen privat bei Veranstaltungen). Unser Russischlehrer, Herr H.K., den ich auch schon von der Grundschule kannte, leitete das Schulorchester. Wir waren ganz gut miteinander bekannt.

    In der Zwischenzeit von Abiturende und Zeugnisvergabe trafen K. und ich zufällig auf dem Schulhof zusammen (wir waren allein). K. meinte, mir einen Gefallen tun zu wollen, damit ich an der Uni kein Russisch mehr machen müsste.
    Wenn ich mit der Herder-Medaille ausgezeichnet würde, dann wäre das der Fall. Und die hätte ich ja verdient. (wir hatten u.a. mal ein Konzert mit einem russischen Militärorchester im Rahmen der deutsch-sowjetischen Freundschaft, da gab‘s leider keine richtigen Sprachkontakte.). K. vermisste meine Freude über das Angebot (ich durfte in Leipzig studieren, das war eine Auszeichnung!). Ich nahm das Angebot K.s natürlich an. In der DDR musste man so handeln. ich konnte meinem Lehrer trotz Vertrauens nicht sagen, dass ich meinen Wohnsitz zu wechseln gedenke (also nicht Leipzig, sondern gen Westen).

    Ich musste also zu der feierlichen Verleihung mit Blumenstrauß und Herder-Medaille in Gold (Gold gab‘s natürlich nur noch für zwei andere außer mir! Also drei wohl aus dem ganzen Landkreis Jena). Das Schärfste kommt aber nun noch: Ich traute meinen Augen nicht als ich „meinen Freund“ F. sah. er war eine Zeit lang unser Gegenwartskunde-Lehrer im der Oberschule am Anger. Er verteilte die Medaillen, er war offensichtlich Stadtrat oder so etwas geworden. F. ist ein Extra-Kapitel meiner DDR-Laufbahn. In Gegenwartskunde ging es oft banal zu. Warum ist die Butter bei uns teurer als im Westen? und so. Ich sagte mir, dass muss ich jedenfalls ändern. Ich studierte das kommunistische Manifest und ähnliches hauptsächlich deshalb um den „Experten“ F. ideologischen und kniffligen Fragen in die Bredoullie zu bringen (eigentlich auch ein Jugendstreich mit Lehrern). Das hat prima geklappt. Herr F. bat mich in der Pause nach meinen Erfolgen, ich möge doch mit solchen Problem-Fragen in der Pause, also nicht während des Unterrichts zu ihm kommen. Er fragte mich ernsthaft, ob ich mal Marxismus studieren wollte. Daran glaubte er wohl auch noch als ich die Medaille in Empfang nahm. Er sagte früher mal zu mir, da er bei mir „Zweifel“ erkannte, „du musst auch daran glauben“. Da war mir schon klar, dass der Kommunismus nur ein Glaube ist. Natürlich kann ich mir vorstellen, wie F. vor Wut geschnaubt hat, als er erfuhr, dass ich meinen Wohnsitz in der anderen, freien Teil des Vaterlandes verlegt hatte. Er wird sicher
    )
    auch mit dafür gesorgt haben, dass ich nach Jena erst nach 7 (1964) Jahren wieder fahren konnte. Mein Lehrer Herr K. hat vermutlich in der DDR noch Schwierigkeiten wegen mir bekommen. Darüber hatte ich mir früher leider keine Gedanken gemacht. Die Medaille wurde, wie ich später gelesen habe 1957 das erste Mal vergeben und war da eigentlich für die Lehrer gedacht! - Nach den 7 Jahren hatte mich die FDJ-Hochschulgruppe eingeladen. Ich bin da hingegangen und habe zwar freundlich, aber bestimmt die „Einbahnstraße“ der SED kritisiert, also dass sie ihre Auffassungen nicht der breiten Kritik aussetzt.

    Hier will ich noch erwähnen, dass unser ganzes Haus, also alle Wahlberechtigten bei der „Wahl“ 1957 in die Kabine gegangen sind. Das war auch ein mutiger Akt, denn es gab eine Atmosphäre der Angst vor Unrecht und Gewalt, den die Diktatur erzeugt und bewusst aufrechterhalten hat. Dies kann man sich nicht vorstellen, wenn man das nicht wirklich erlebt hat.
    Heinrich Grasreiner

  • #144

    Heinrich Grasreiner (Mittwoch, 14 August 2024 19:04)

    2.Ungarnrevolution
    1956 war die Revolution in Ungarn, das war für uns ein großer Freiheitskampf der Ungarn. Nachdem die kommunistische, sowjetisch abhängige Regierung in die friedlichen Massen schießen ließ, griff praktisch das Volk zu den Waffen. Die Sowjetunion hat am Ende mit Waffengewalt ihre imperialistische Gewaltherrschaft blutig erhalten. Für mich als 17/18-jährigen war damals damit klar, dass ich an keiner aktiven Handlung mehr für das sowjetisch gestützte DDR-Regime beteiligt sein werde, das war mein fester Vorsatz.- Aber ich will ja mein wahres Erlebnis während der Ungarnrevolution erzählen: Wir hatten zu dem Zeitpunkt an der Oberschule am Anger bei unserem Deutschlehrer, Herrn W. auch Gegenwartskunde. Da war es üblich, dass ein Schüler eine Art Bericht über die Wochenereignisse (auch eventuell 14 Tage) abgeben musste und dafür auch eine Zensur bekam. Ich war also dran gewesen damals. Für mich war klar, dass ich die Wahrheit berichten werde. Ich hing also dauernd vorm Radio und machte mir Stichpunkte. Der Hauptsender dazu war der Sender Rot Weiß Rot. Das war ein Geschenk des Himmels, weil Österreich im kommunistischen Sprachgebrauch mit dem Staatsvertrag von 1955 zum Weltfriedenslager gerechnet wurde. Da durften ja wohl die Berichte des offiziellen Rundfunks verwendet werden! Ich hatte die Wahrheit da sozusagen aus erster Hand. Natürlich habe ich den DDR-Rundfunk nicht vergessen! Aber die Zitate von Ulbricht standen in einem himmelschreienden Gegensatz zu den Rot-Weiß-Rot Berichten. Ich hatte nur Zettel mit aneinandergereihten Stichworten und schaute kaum auf, es war ein Mut - Tag natürlich auch mit etwas Bammel, jedenfalls habe ich das Ding durchgezogen. Das Wutzischen und das verzerrte Gesicht einer Mitschülerin, die eine Erzkommunistin war (Name weiß ich nicht mehr), habe ich aber mitbekommen.
    W. war offensichtlich schon länger in aufgeregter Bewegung zwischen den Tischen (Gangreihen) hin und her und wusste nicht, was er machen sollte. Schließlich gab W. bekannt, dass er mir darauf keine Zensur geben könne, ich sollte später einen Bericht neu abgeben. Nach meiner Erinnerung war es ein Donnerstag, an dem ich dann regelmäßig krank fehlte zur Vermeidung. Als ich dann wieder auftauchte, wurde kein Wort mehr darüber verloren. Also der Lehrer hatte offensichtlich keinen Draht zur Stasi, die saß nämlich schräg gegenüber in einem Altbau. W. ist, wie ich hörte später auch noch in den anderen Teil Deutschlands umgezogen (München). Herr W. wurde allgemein als guter Deutschlehrer akzeptiert. Er hatte sogar einmal zwei Lehrer aus Westdeutschland mit zu uns in die Klasse gebracht zum Hospitieren, sie waren auch in einer Gegenwartskundestunde anwesend. Dabei erinnere ich mich, dass die beiden uns praktisch darüber aufgeklärt haben, dass die Russen den Polen Gebiete weggenommen hätten und dafür hätten die Polen deutsche Gebiete erhalten. Für uns waren solche Fakten damals praktisch tabu. Also meinem Abi hat mein Ungarnbericht nicht geschadet, weil viele Lehrer eben noch Charakter hatten. Ich hatte auch einen Aufsatz über das Funktionärstum in der DDR geschrieben, den habe ich mit meinem Schulkameraden K. B. vor dem Abi aus dem Klassenschrank geklaut vorsichtshalber.
    Heinrich Grasreiner

  • #143

    Heinrich Grasreiner (Mittwoch, 14 August 2024 19:00)

    1. "AMI GO HOME“
    Es war etwa 1950/51, wir waren Schüler der Grundschule Jena-Ost, (die Einschulung war das Jahr des Kriegsendes 1945). Es war eine Klasse, die besonders in Russisch vorankommen sollte. Unser Russischlehrer, Herr B., hat sich da auch sehr bemüht. Wir lernten nicht nur die politischen Phrasen aus den obligatorischen Russischbüchern, sondern wirklich allmählich zu sprechen über einfache tägliche Themen. Herr B. war bei uns gut angesehen. aber wie das so ist: mein Nachbar, W. B. und ich hatten etwas dagegen, das Lied „Ami Ami go home..“ jedes Mal vor dem Beginn des Russisch-Unterrichts singen zu müssen. Nach unserer Logik und unserem Gerechtigkeitsempfinden musste das dann auch für die russische Besatzungsmacht gleichermaßen gelten. Ein entsprechender Vers war schnell gefunden: „Russki, Russki, geh‘ nach Haus, mach‘ Dich ja aus Deutschland raus, machst Du Deutschland nicht bald frei, ist es auch mit dir vorbei“.
    Dabei dachten wir uns sonst nichts weiter. Doch unser Spruch, der grundsätzlich nur aus der Einseitigkeit entstanden ist, dass die bösen Amis abhauen sollten und die guten Russen nicht, sollte uns noch lange verfolgen und uns eine Lehre sein. Denn einer hatte den Vers auf die Rückseite der Tafel geschrieben, es war wohl W. gewesen, aber genau weiß ich das nicht. Jedenfalls war nach der Pause Russisch dran, B. kam rein und ließ alsbald die Tafel drehen. Zum Vorschein kam unser Vers, leider war der ohne unser Zutun und Wissen umrahmt von lauter Strichgalgen mit daran aufgehängten Strichmännchen. Offensichtlich verschärfte dieser Umstand die Situation und löste beim Russischlehrer einen Schock aus. Die Strichmännchen waren natürlich ein Pausenspiel von Mitschülern unabhängig vom Text. Daraufhin gab es keinen Unterrichtsbeginn, Die Übeltäter sollten sich melden. Lange konnten wir zwei das natürlich nicht durchhalten und meldeten uns. Danach geschah erst einmal nichts weiter, also nach unserer Meldung. Nach längerer Zeit, als wir die Sache schon so gut wie vergessen hatten, kam das dicke Ende. Wir mussten beide zum Direktor, also Schulleiter. Das war Herr Be., er war Vertreter von Herrn W. Herr W. war gleichzeitig unser Klassenlehrer, zu dem Zeitpunkt leider im Krankenhaus. Herr W. war ein Pfundskerl, geachtet anerkannt, als Klassenlehrer einfach Spitze. Die Ostschule hatte damals einen Mädchenteil und einen Jungenteil. Die beiden Teile waren aber nicht streng abgeschottet. also wir mussten zu Herrn Be. (Leiter Mädchenteil) mit Herrn B. zusammen. Als wir mitbekamen, worum es ging, ist uns das Herz in die Hosentasche gerutscht. Nachdem wir auf Verlangen den Vers wiedergegeben hatten, (eine Abschwächung haben wir vor Schreck nicht geschafft) wurden wir bekniet zu sagen, wer uns dazu gebracht hätte. Wahrheitsgemäß nahmen wir die Verantwortung auf uns. Mein Lebtag werde ich die Drohung des Schulleiters Benzing nicht vergessen, dass wir nun in ein „Kindererziehungsheim“ kämen. Diese Drohung wurde nie zurückgenommen, so dass wir sehr lange in der Angst gelebt haben, ins Erziehungsheim zu müssen. Denn zu Hause die Sache zu erzählen, hatten wir auch keinen Mut, denn da fürchteten wir „Sänge“ zu bekommen. Meinem Vater habe ich später mal die Sache so erzählt als ob es ein anderer Schüler gewesen wäre, vielleicht hat er auch alles gewusst? Mein Schulkamerad W. (ein begabter Musiker, wir spielten viel in Gruppen zusammen) war bereits Mitglied der Jungen Pioniere, denn seine größeren Schwestern waren begeisterte FDJ- Mitglieder. Da war es für mich ein Gebot der Stunde zum Schutze vor drohendem Ungemach Junger Pionier zu werden. Gesagt, getan. Von nun an gab es praktisch zwei Heinriche, den äußeren systemgetreuen und den inneren alten logisch und real denkenden. So ist es geblieben solange bis ich der DDR, Gott sei es gedankt, den

    Rücken kehren konnte. Ich habe mich durch mein Schulerlebnis auf diese Weise vor der Willkür einer Diktatur schützen gelernt. Einen anderen Weg sah ich nicht. Noch hängt mir dieses Schlüsselerlebnis an. Das Kindererziehungsheim ist mir erspart geblieben. aber ich bin aus Angst und Erkenntnis früh gegen die neue Diktatur in Deutschland-Ost reif geworden. Übrigens fiel am 17.Juni 1953 unsere Grundschul-Abschlussprüfung aus. Lehrer B. stand mit hochrotem Kopf voller Scham im Flur der Ostschule und wir gingen zum Holzmarkt zu den russischen Panzern, die Volkspolizei hatte sich ja verkrochen.

    Diese wahre Geschichte bedeutet natürlich nicht, dass ich heute (wie auch schon damals) etwa eine Feindschaft hegte gegen russische Menschen, im Gegenteil, durch den 2. Weltkrieg haben gerade die Russen am meisten gelitten. Alle haben riesigen Schaden genommen und das darf nicht wieder sein.

    Ein solches Erlebnis der Bedrohung ohne Rücknahme praktisch noch im Kindesalter vergisst man nie mehr.
    Heinrich Grasreiner

  • #142

    Bettina Weben (Samstag, 22 Mai 2021 11:59)

    Es schläft hier etwas ein. Letzte Nachricht 2019.
    es darf nicht vergessen werden. Ich bin mit meinem Sohn und Exmann 14 Tage vor dem Mauerfall über Ungarn/ Österreich geflüchtet. Man wusste ja nicht, dass es bald vorbei ist. Mein Sohn war damals 6 Jahre und ich wollte das er nicht sozialistisch erzogen wird.
    Ich lebe in einem schönen Städtchen, habe gut gearbeitet und nun bin ich Rentnerin und bereue Nichts, höstens, dass ich nicht schon früher abgehauen bin.
    Und noch gibt es Menschen, die behaupten in der DDR war alles schön.

  • #141

    K R (Freitag, 08 November 2019 11:17)

    Eine tolle Seite zu einem wichtigen Thema, welches nicht vergessen werden darf!
    Vielen Dank für diese umfangreiche Sammlung!
    Alles Gute weiterhin!

  • #140

    Höger (Donnerstag, 11 Januar 2018 23:00)

    Hallo
    Durch Zufall bin ich auf diese Seite gestoßen und bin begeistert.Endlich mal kein Gejammer wie gut doch die DDR war und wie mann sich gekümmert hat,ja wie?Ich habe 1986 einen Ausreiseantrag gestellt und plötzlich war ich ein feindlich negatives Element wurde 1988 verhaftet im Februar und bin Mitte Juli 88 durch Freikauf über K M Stadt mit dem Zug nach Gießen gekommen mit dem was ich auf dem Leib trug.Meine Frau und Kinder 2 Monate später .Außer wenigen Sachen haben wir bei Null angefangen und heute geht es uns und den Kindern gut.Wir sind Rentner,haben ein eigenes EFH (bezahlt) was will man mehr.Natürlich muß man auch was tun.Jammern hilft da nichts.Ich habe mich schon mal gefragt wie würde es in den Neuen Ländern aussehen wenn es keine Wiedervereinigung gegeben hätte die ganzen Dreckschleudern noch in betrieb wären.2113 habe ich in Chemnitz meine STASI Akte gelesen 703 Seiten und 6 IMs und ich habe auch gesehen was sich alles Verändert hat.Ein Politbüro brauchen die Neuen Bundesländer nicht mehr
    H.J.H.

  • #139

    Maximilian Meurer (Freitag, 03 November 2017 17:49)

    Eine hervorragende Seite, ein wahrer Quell des Wissens und eine wirkliche Fundgrube selbst für DDR - Kenner.

  • #138

    Eberhard L. (Dienstag, 28 Juni 2016 21:29)

    Ich finde Deine Seite toll. Ich war ein DDR´ler. Irgendwann nach meiner Lehre wurde ich zu den Grenztruppen eingezogen. Ich dachte ich werd nicht mehr. Jedenfalls ist es mir durch mein politisches negatives Auftreten gelungen, nicht an diese schlimme Grenze zu müssen. Ich kam in eine Baukompanie, war heilfroh, auch wenn sie uns da den Arsch so richtig rund gemacht haben.
    Irgendwann nach vielen Jahren wurde ich wieder eingezogen. Diesmal kam ich zu den Grenztruppen in Berlin. Dort musste ich am Anfang irgend ein Formular ausfüllen. Jedenfalls äüßerte ich mich darin so ungefähr, dass ich auf keinen schießen würde, der von Ost nach West wolle. Ab da hatte ich die Arschkarte gezogen. Ich wurde vor irgendwelchen Kommitees gezerrt, sollte da noch einmal meine Einstellung überarbeiten, denn schließlich würde ich ja vom Staat soviel bekommen, da wäre es doch nur selbstverständlich, wenn ich mal was zurückgeben würde. Für einen Moment hatte ich gedacht, ich wäre der schlechteste Bürger in der DDR, gottseidank war es nur ein Moment, der schnell verpflog. Irgendwie habe ich mich dann das viertel Jahr so durchgewurschtelt und bin eigentlich vor schlimmen Repressionen verschon geblieben, was bestimmt nicht so die Regel war. Ich bin irgendwie denen durch ein Gitter gerutscht. Heute denke ich oft darüber nach. Ich bin stolz über mein Neinsagen, war sicherlich kein Held, hatte einfach nur Glück gehabt, und eigentlich hätten doch viele einfach sagen können, dass das Schießen auf Flüchtigen in den Westen nicht gut ist. Aber leider muß ich heute auch sagen, dass es viele Arschkriecher gab. Leider ist die große Masse der Arschkriecher nach der Wende gut davon gekommen!
    Ich habe die Grenze gesehen, sie war nicht auf unsere "Klassenfeinde" ausgerichtet, sie sollte verhindern, dass wir Ossis in den Westen abhauen, nicht mehr und nicht weniger. Die Grenze war brutal und menschenverachtend!
    LG Eberhard

  • #137

    Resi Gundel (Donnerstag, 23 Juni 2016 12:06)

    Die Seite hat mir sehr viel gerbacht und die Buchtipps fand ich auch sehr hilfreich und interessant.
    Die Idee mit dem Gästebuch finde ich auch sehr schön. Ich hoffe Sie werden nicht mit ihrer Seite aufhören, weil dieses Thema äußerst wichtig ist und man die Geschehnisse während der SED-Diktatur nicht vergessen sollte.

  • #136

    Robert Komar-USA (Freitag, 07 November 2014 02:05)

    von einem pensionierten Deutsch/Russisch High School Lehrer
    Thank you so much for your newsletter and your web page. It is wonderful that you have taken so much interest in not forgetting the victims of The DDR regime! As a teacher, I always showed the film with Tony Danza called the Freedom Fighter(it is available from amazon.de from England for those of you living in Europe, and is a beautiful love story between an American soldier and a DDR girl! Sehr empfehlungswert! a happy 25-th anniversary of the fall of the Berliner Mauer to all! Ich werde euch,wie Peter Fechter und die anderen ,NIE vergessen!

  • #135

    Dr. Schönekess (Freitag, 03 Oktober 2014 12:20)

    Allen Freunden und Bekannten, die in meinem Heimatland leben und den FREIEN Tag genießen können, wünsche ich einen sonnigen 25. Jahrestag der Deutschen Einheit! Der eigentlich wichtige Tag war ja der 9. Oktober, der Tag der friedlichsten Revolution unserer Geschichte in Leipzig und anderen Städten, den wir nicht vergessen dürfen! Aber die Einheit war ein Jahr später das entscheidende Ziel für uns alle und für ein friedliches Europa! Habt ein schönes, langes und verdientes "Deutsche Einheit"- Wochenende, wo immer ihr auch seid! Danke schön an die Menschen in den neuen Bundesländern, die damals viel Mut bewiesen und viel riskierten. Herzlichen Dank auch an die Polen, Ungarn,Tchechen, Slovaken, Österreicher, Franzosen, Briten, Amerikaner UND RUSSEN, die uns diese Freude durch Ihre politischen Aktionen ab 1980, durch die Mithilfe Grenzen zu überwinden ab Sommer 1989 und ihre Zustimmung ab 1990 dies gemeinsam ermöglicht haben! Das war für uns Deutsche nicht selbstverständlich, bedenken wir heute auch, was unsere Vorväter in Europa verbrecherisches taten! Dziękuję bardzo! Ďakujem moc! Děkuji moc! Köszönöm szépen! Спасибо большое! Thank you very much! Merci beaucoup! Für ein friedliches Miteinander!

  • #134

    H.KONOPKA (Montag, 18 August 2014 15:52)

    Da ich selber Betroffen bin, bin 1985 freigekauft worden, habe Eineinhalb Jahre gesessen weil ich auf dem Alex unter der Weltzeituhr meine Einstellung zum Staat DDR öffentlich gemacht habe, finde ich dieses Portal sehr gut.......der Unrechtsstaat DDR darf nie vergessen werden!!

  • #133

    Michael Verleih (Montag, 23 Juni 2014 15:36)

    All das, was ich bisher auf diesem Portal sah, erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit ! Was für ein reichhaltiges Material ! Wunderbar !

  • #132

    Heidi Stein (Samstag, 21 Juni 2014 16:17)

    Hallo,
    schöne Seite. Bedank mich wohl auch im Namen aller Opfer für jede Veröffentlichungsmöglichkeit. Es soll nicht unter den Tisch gekehrt werden, was all den SED und Stasiopfern passiert ist. Deswegen Danke. Heidi Stein

  • #131

    René Münch (Sonntag, 17 November 2013 18:20)

    finde es sehr gut, dass es Menschen gibt die mit der DDR Geschichte aufarbeiten und diese Website erstellen. DDR- Aufarbeitung gehört zur gesamt Deutschen Geschichte und darf nie vergessen werden, damit es nie wieder zu einer Diktator wie es die DDR war kommt.

  • #130

    Dieter Gollnick (Dienstag, 12 November 2013 21:26)

    11.11.2013
    Betrifft: Gedenktafel Reichenhainerstr.236
    in Chemnitz

    Seit fast 1 Jahr Kämpfe ich für eine Gedenktafel für die unschuldigen Opfer der DDR-Diktatur, die in der Reichenhainerstr. 236 eingesessen haben.

    Mann wird immer wieder vertröstet oder hin gehalten.

    Wie z. B. „ obgleich Ihr Anliegen grundsätzlich geteilt wird, ist es der Bundesregierung daher leider nichtmöglich, Sie in Ihrem Vorgehen amtlich zu unterstützen. (In diesen Fall wäre der Freistaat Sachsen zuständig).

    Und Selbst in Sachsen wird zum größten Teil das Anliegen „das Gedenken der Opfer der DDR-Diktatur“ geteilt nur keiner fühlt sich nicht so richtig zu ständig. Seit 22.8.2013 warte ich auf eine Antwort der Stiftung sächsischer Gedenkstätten habe am 30.9. 2013 nochmals geschrieben.

    Warum werden große Reden Gehalten über die Opfer der DDR-Diktatur und werden denn noch verhöhnt. In den man sie hinhält oder nicht ernst nimmt für Ihr Anliegen.

    Was ist so schwer eine Gedenktafel für die Opfer der DDR-Diktatur in der Reichenhainerstr 236 in Chemnitz aufzustellen. Jedes Opfer der DDR-Diktatur das unschuldig dort drin war ist einer zu viel.

    Meine Bitte an alle dies zu Unterstützen gegen das Vergessen

  • #129

    mesi (Samstag, 10 August 2013 11:32)

    Hallo an alle zusammen! DDR war natürlich mehr als nur Mauer, nur Knast, Opfer, aber das wird leider sehr oft und sehr gern vergessen?! Ich muß mich nicht schämen, daß ich eben nicht im Knast war, daß ich die Stasi nicht hautnah (also daß ich nicht zusammengrügelt wurde!) zu spüren bekam. Hatte Arbeit, ein zu Hause. Ja, der Westen wurde uns als das BÖSE hingestellt. Freue mich für jene Menschen, die die Wende ohne psychischen und ohne körperlichen Schaden überstanden, aber viele sind Opfer durch die Wende..

  • #128

    Dieter Gollnick (Samstag, 22 Juni 2013 20:50)





    Gedenktafel für Haftanstalt

    Chemnitz-Reichenhainer Str.236

    Während an den meisten ehemaligen Stasi-Haftanstalten Gedenktafeln für die einst dort inhaftierten politischen Häftlinge angebracht wurden, vermisse ich eine der artige Tafel an der ab 1969 gebauten Haftanstalt Chemnitz- Reichenhainer Str.236. Ich war dort 1987 mehre Monate inhaftiert. Wir politischen Gefangenen waren zusammen mit Kriminelle Untergebracht und mußten in drei Schichten Getriebegehäuse für MZ- Motorräder herstellen. Zum Glück waren wir politischen Gefangenen in der Mehrzahl und konnten uns so gegenüber den Kriminellen behaupten.

    Wer war auch in der Reichenhainer Straße 236, im Damaligen Karl-Marx-Stadt ,als politischer Häftling inhaftiert? Über die Unterstützung meines Vorschlags an der besagten Haftanstalt für die einstigen politischen Gefangenen eine Gedenktafel anzubringen, würde ich mich sehr freuen.

    Textvorschlag:,, Auf diesem Gelände waren in den 1970er und 1980er Jahren auch politische Häftlinge des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR inhaftiert."

    Es können auch für unser vorhaben Parteien und politisch interessierte Mitbürger Unterstützen.

    gjudo@t-online.de

    http// weg-zur-freiheit.jimdo.com

  • #127

    Schröder (Samstag, 15 Juni 2013 16:45)

    Bei einigen kommt die schnöde und alberne DDR Nostalgie auf und stellen die ehemalige DDR dar wie sie in Wirklichkeit nicht war.
    Das MFS hatte menschliche Biografien zerstört und verbogen, ging mit primitiven Mitteln und Methoden gegen Andersdenkende vor.
    Das MFS hat dazu beigetragen das das marode und diktatorische Gebilde DDR 40 Jahre existiert hat und dem MFS war jedes Mittel recht um Gegner unschädlich zu machen bis hin zur geistigen Verstümmelung.
    Wer eine andere Meinung vertrag der bekam den Gewehrkolben der SED zu Spüren und bei dieser Betrachtung ist für DDR Nostalgie kein Platz.


  • #126

    Horst Anstatt (Samstag, 18 Mai 2013 01:53)

    Wachregiments der Staatssicherheit, bizarre Szenen am Sowjetischen Ehrenmal am 09 Mai 2013

    Wenn ihr eure Augen nicht gebraucht um zu sehen, werdet ihr sie brauchen um zu weinen

    Jean - Paul Sartre

  • #125

    Horst Anstatt (Freitag, 10 Mai 2013 15:41)

    Bild.de 07.06.2011 - 00.02 Uhr

    Das grösste Rätsel für mich als Stasiopfer bis heute: Am 07.06.2011 bekommt Angela Merkel durch den US - Präsident die höchste zivile Auszeichnung der USA
    In der Begründung u.a. warum Angela Merkel den Orden erhält heisst es: "Als sie im kommunistischen Ost - Deutschland aufwuchs ( als FDJlerin )träumte Angela Merkel von der Freiheit.

    Da bleibt die Frage: An den US-Präsident wann bekommen wir alle aus Ost - Deutschland einen Orden, wir träumten nicht nur von der Freiheit, in der blüte des lebens waren viele im Zuchthaus für die Freiheit

  • #124

    Matti Hemmann (Mittwoch, 06 März 2013 23:15)

    Sehr wichtig, dieses Thema "am Brennen" zu lassen. Zu viel ist über dies Eingesperrt-Sein mittlerweile (und mittlerweile auch: zum Glück) im Alltag vergessen. Dennoch sind diese - geschichtlich
    gesehen gerade mal 28 - Jahre für das Leben der meisten gewesenen DDR-Bürger prägend gewesen. Manches muß auch noch verstanden werden, aber da wird es gehen, wie in historischen Prozessen zumeist:
    Jahre nach dem letzten Zeitzeugen...
    Kraft, Mut und Gottvertrauen bei Ihrer wichtigen Arbeit gegen das Vergessen und Verdrängen!
    Herzlichst - Matti H.

  • #123

    Gert Leubert (Dienstag, 19 Februar 2013 22:40)

    Danke für diese Seite, es macht immer wieder Mut, zu sehen, wie viele Andere auch noch gelitten haben. Ich selbst war 1979 für 9 Monate wegen "versuchter Republikflucht" inhaftiert bei der Stasi in Dresden und danach im Zuchthaus Cottbus. Nun hat mich das ganze Elend von damals wieder eingeholt, bin psychisch bedingt seit fast 2 Jahren krank, mein Arbeitgeber bietet mir keinen Leidensgerechten Arbeitsplatz und somit bin ich nun arbeitslos...wir werden sehen, wie es weitergeht. Also sollte man diese schlimmen Ungerechtigkeiten nicht vergessen. Dafür auch herzlichen Dank für diese Seite.
    Viele Grüße aus Heidelberg
    Von Gert !

  • #122

    Horst Anstatt (Donnerstag, 20 Dezember 2012 16:12)

    Ich wünsche allen Ruhe und Gelassenheit
    dass Sie ein schönes Fest erleben und dass
    im kommenden Jahr alle Höhen und Tiefen
    genauso gut gemeisterst werden wie in diesem Jahr.
    Bleiben oder werden Sie gesund

  • #121

    Markus (Donnerstag, 15 November 2012 21:37)

    Schnell wird einem klar, dass Ihre Seite nicht nur vom Mauerfall handelt, aber das macht alles zu einem fast perfekten Gesamtkonzept aus Texten und einem riesigen Archiv mit tollen Links und Literaturtipps. Bitte weiter aktualisieren!

  • #120

    Karin (Sonntag, 06 Mai 2012 16:50)

    Freiheit ist nicht allein der Fall der Mauer, sondern geistige Freiheit!
    Die Welt schaut auf das Wunder der Friedlichen Revolution in Deutschland. So manch geteiltes Land bestaunt uns und fragt: Wie habt ihr das geschafft!
    Wir haben so viel Grund Dankbar zu sein.
    Aber Einheit ist eben nicht nur eine Sache einheitlicher Gesetzgebung. Wirtschaft, Kunst, Kultur, Sport, Religion und vieles,vieles andere mehr müssen zusammenwachsen. Es wird noch lange dauern, bis wir wirklich das eine Volk sind. Bis dahin wird noch viel zu tun sein. Und dennoch haben wir viel Grund zur Freude über das, was wir schon geschafft haben.
    Alle, die sich einmal eingesetzt haben, mutig gekämpft haben und mitgeholfen haben, dass wir das erreicht haben, denen werd ich mein Leben lang dankbar sein. Denn ohne den Mut und den Glauben anderer Menschen hätte ich die DDR nicht überlebt.

  • #119

    dieterjakob@hotmail.com (Montag, 30 April 2012 22:02)

    Bin durch Zufall auf deine Seite gekommen,ich habe alles durchmachen nuessen,Heim,Jugendwerkhof,Brandenburg,cottbus,Naumburg und Hohenschoenhausen,die ganze Palette,Lebe heute von 250 Euro im Monat und es interessiert keinen,fast 10 Jahre kaempfe ich um eine Anerkennung von Haftschaeden,da streiden diese leute wie gross meine Zelle war,die Politiker leben in Saus und Praus und wir bleiben die vergessenen OPFER!!!!aLLE REDEN UND KEINER hILFT WIRKLICH.

  • #118

    Ewald (Donnerstag, 12 April 2012 09:11)

    Ich war zuletzt 1986 in der DDR, hier ganz im Süden Deutschlands kennt man sie mehr vom Hörensagen. Es soll sich viel gebessert haben. Die Geschäfte führen schon mehr Westwaren, die Transitautobahnen nach Berlin wurden weiter ausgebaut, mehr Menschen fahren BRD-Autos und die Grenzanlagen sollen freundlicher als früher sein. Insgesamt eine erfreuliche Entwicklung.

  • #117

    August der 13. (Donnerstag, 29 Dezember 2011 16:04)

    Der Preis der Einheit, das ist die geile Luxusversorgung von SED und Stasi!

  • #116

    Horst Anstatt (Sonntag, 07 August 2011 14:50)

    Zu meinem Eintrag im Gästebuch, zum 50 Jahrestag des Mauerbau, am 13 August 1961 - Montag, 01 August 2011 16: 40 Uhr

    Muss ich noch hinzufügen: Ich zitiere aus meiner Stasiakte.
    Auf die Erklärung des Genosse Walter Ulbricht Staatsratsvorsitzender der DDR ( im Volksmund Ziegenbart ) das" die DDR nun in kürze Westdeutschland ein und überholen " würde.
    Kommentar des Angeklagten Horst Anstatt: Dies ist ein Vergleich mit einem alten Gaul und einem Mercedes - Silberpfeil.............................

  • #115

    Horst Anstatt (Montag, 01 August 2011 16:40)

    Zum 50 Jahrestag des Mauerbau, am 13 August 1961

    ( ziegenbart ) walter Ulbricht staatsrat der DDR: niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten, und Hilde Benjamin Justizministerin auch Blutige Hilde genannt, konnte nun am 13.08.1961 ihre politische Überzeugung mit aller härte durchsetzen.
    Kriegs und Boykotthetze
    Staatsgefährder Propaganda und Hetze Paragraph 19 und Staatsverleumdung Paragraph 20 höhe bis Lebenslang ( in der DDR gab es auch bis 1987 die Todesstrafe )
    P.S. erst am 12 Januar 1968 wurden die Paragraphen Hetze und Staatsverleumdung geändert von 5 bis 10 Jahren Gefängnis.

    Wie war das vor 50 Jahren
    ==========================
    Am 20.08.1961 wurde ich Verhaftet, aus meiner Stasiakte: u.a.
    Der Angeklagte habe aus den Verfahren, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden, keinerlei Lehren gezogen. In den letzten Jahren haben die revanchistischen und militaristischen Kräften in Westdeutschland den Schlupfwinkel Westberlin dazu missbraucht, viele Bürger unserer Republik,darunter wertvolle Fachkräfte, abzuwerben, um sie unserer Wirtschaft zu entziehen und in ihrer eigenen Kriegswirtschaft unterzubringen bzw. sich überhaupt nicht um sie zu kümmern, weil es ihnen lediglich darum ging, unsere Wirtschaft zu schädigen. Sie wussten, dass sie uns damit an der empfindlichsten Stelle treffen, weil beim Aufbau unserer friedliebenden Wirtschaft und des Sozialismus jede Arbeitskraft und jede Fachkraft nötig gebraucht wird. Westberlin wurde darüber hinaus dazu ausgenutzt, durch Spionage und andere unser Wirtschaft schädigende Akte die Republik zu schädigen.
    Es ist auch nachgewiesen, dass bereits Pläne zur offensichtlichen Aggression gegen die DDR vorgelegen haben, so dass es notwendig war, diesen friedensfeindlichen Machenschaften einen Riegel vorzuschieben. Das ist damit erfolgreich geschehen, dass am 13.08.1961 die Grenze in Berlin gesperrt wurden und nur kontrollierbare Durchgänge für notwendige Zwecke offengelassen wurden. Dadurch ist dem Kriegsbrandstiftern in Westberlin die Wühlarbeit erschwert worden.
    Die Werktätigen stehen hinter diesen Massnahmen unserer Regierung, und auch die jungen Menschen haben in den letzten Tagen bewiesen, dass sie bereit sind, die Errungenschaften in unserem Staat zu verteidigen.

    Nun einzelne Bürger haben noch nicht begriffen, worum es geht und wohin sie gehören. Das sind solche, die entweder aus Gleichgültigkeit oder Dummheit, wie Horst Anstatt am politischen und gesellschaftlichem Leben vorbeigehen und ihr eigenes Leben führen. Sie kommen dann dazu, dass sie mit sich selbst und der gesellschaftlichen Entwicklung unzufrieden sind und dadurch zur Begehung strafbarer Handlungen gelangen. Wer heute noch allem zum Trotz ist ein Verräter unserer Arbeiterklasse, ein Staatsverbrecher. Die Werktätigen verlangen, dass solche Menschen energisch zur Verantwortung und schwer bestraft werden

    Ein solcher unbelehrbarer Verräter ist der Angeklagte Horst Anstatt.
    Nicht nur in der letzten Zeit ist er durch Frechheit aufgefallen, sondern aus seiner Entwicklung ergibt sich systematisch, dass seine Brigade sich mit ihm wegen seines vorlauten Wesens auseinandersetzen musste und dass erweder Einsicht noch Besserung zeigte.

    Die Strafkammer schliesst sich aus diesem Grunde dem Antrag des Staatsanwaltes an, den Angeklagten Horst Anstatt schwer zu bestrafen.
    Es wird ihm nunmehr Gelegenheit gegeben über sein Verhalten nachzudenken und zu einem anständigen Bürger unserer Republik zu werden oder aber unbelehrbar zu bleiben.
    STVA Bautzen, STVA Cottbus, Haftkrankenhaus, Leipzig Klein - Meusdorf, ein paar Androhungen meine Strafe zu verlängern u.s.w.

    Meine Frage, an das Gericht warum kommen die Arbeiter aus Westdeutschland nicht nach der DDR, dann brauch man keine Mauer - die Antwort ist man mir bis heute schuldig.

    Wegen ein bisschen Freiheit: wurde uns in der blüte unseres Leben viele Jahren geraubt, die durch nichts und niemanden wiederbringlich sind - ich war 19 Jahren am 13.08.1961.

    Am 28.08.1968 wurde ich von der B.R.D. Freigekauft unter Protest, den ich war ein Mensch und keine ware - meine Angehörige, Eltern habe ich nie wiedergesehen u.s.w.

  • #114

    Rainer Jer (Dienstag, 22 März 2011 11:08)

    Ich kann dem Fall der Mauer nichts abgewinnen !
    den am 9.11.89
    ist mein Schutzwall, gegen diesen Unrechtstaat, in dem ich März 1962 entführt wurde und 16.Jahre (16.08.1978) zwangsweise leben mußte, gefallen.

    11. Jahre konnte ich die Zeit in der DDR soweit es ging verträngen
    am 09. November 1989 wurde diese Wunde mit aller Wucht wieder aufgerissen
    und sie heilt nicht mehr - ich lebe in einem Zustand der Unmacht
    und frage mich warum ?

    Am 09. November 1989 stürtzte ich ins bodenlose
    in ein schwarzes nicht endendes Loch
    mein Schutzschild, ist gefallen !

    Nein ! ich kan dem Fall der Mauer nichts gutes abgewinnen !

    Entführung, Zwankseinweisungen in diverse Kinderheim, in Kindergefängnis ins Jugendhaus und Stasigefängnis haben mein Leben geprägt

    Die Mauer war mein Symbol zu wissen wofür !!!!!!!!!!!!!!

    Rainer J.

  • #113

    Otto Humburg, Mail:otto.humburg@gmx.de (Dienstag, 01 März 2011 17:44)

    Die "Stiftung Friedliche Revolution", siehe 1.Google-Link zu diesem Begriff bzw. www.stiftung-fr.de, hat am Montag, den 7.02.2011, also noch vor dem Mubarak-Rücktritt am Freitag, 11.02.2011, einen Aufruf zur Gewaltlosigkeit:"Offener Brief an die Demonstranten in Ägypten" im traditionellen Friedensgebet in der Nikolaikirche Leipzig um 17 Uhr verlesen und der Öffentlichkeit übergeben, der sich analog auch auf Tunesien, Lybien, Bahrain, Iran und andere Länder übertragen läßt und gleich auf der Hauptseite der Homepage der Stiftung auf Deutsch, Englisch und Arabisch in autorisierten Übersetzungen vorliegt.
    Die LVZ-online berichtete schon am Abend des 7.02.2011 darüber nach der dpa-sachsendienst-Tickermeldung von 17:06Uhr.
    Das FORUM MENSCHENRECHTE, die Dachorganisation vieler Menschenrechtsvereine in Deutschland, hat diesen den Offenen Brief als "lesenswert" empfohlen und am 9.02.2011 auf seiner Pinnwand bei Facebook mit einem Link auf ihn hingewiesen.
    Es wäre schön, wenn er weit verbreitet und weiterverlinkt würde, damit er über die Netze in den von gesellschaftlichen Umbrüchen in Richtung Demokratie betroffenen Ländern der Bevölkerung als Ermutigung bekannt und vielleicht noch gewaltmindernd nützlich wird.
    Otto Humburg

  • #112

    Manudave (Dienstag, 15 Februar 2011 08:15)

    Tolle Seite - sehr eindrucksvoll. Macht weiter so.

    www.forum-deutsche-einheit.de

  • #111

    Ruth (Dienstag, 01 Februar 2011 15:07)

    Vielen Dank für diese tolle, informative Seite zum Thema Ausreise. Ich habe einen Literaturtipp für alle Interessierten:

    Bindig, Belinda: „Vorher war alles gut, alles normal – und dann ist man halt aussätzig“ Der Umgang mit Ausreisenden in der DDR. In: Blask, Falk/Bindig, Belinda/Gelhausen, Franck (Hrsg.): Ich packe meinen Koffer. Eine ethnologische Spurensuche rund um OstWest-Ausreisende und Spätaussiedelnde, Berlin: Ringbuch Verlag 2009, S. 17-33, ISBN 978-3-941561-01-4

    Ein wirklich schönes Buch von jungen interessierten Studenten, die mit Zeitzeugen gesprochen haben. In dem Buch gibt es auch noch einen Beitrag, der von dem umgekehrten Weg - also EINREISE in die DDR - handelt (Denise Schwesig).

    Liebe Grüße,
    Ruth

  • #110

    Caddl (Sonntag, 16 Januar 2011 18:51)

    Ich schaue grade auf N24 einen Film..
    Ich muss sagen selbst jetzt nach über 21 Jahren erinnre ich mich an die Zeitenwende..Der Ostblock zerbröckelte schon seit 1980..Aber 1988 war es soweit..die Montagsdemos fingen an..immer mehr kamen dazu..
    Als ich in der Schule sass war nur das Thema da..kein Unterricht war möglich..
    Ich bin "Westler" aber mich nahmen die herzzerreisenden Szenen im Frnsehen derart mit das ich mich krankschreiben lassen musste..
    Ich wollteam liebsten nach Berlin oder an die Grenze bei Hof an der Saale un mit den Menschen feiern,die die gewaltlose Revolution schafften..
    Mir stehen grade wieder die Tränen in den Augen weil ich sehr viel erlebte damals..
    1986 hatte ich in der Klasse für 6 Wochen eine Mitschülerin die aus der DDR war..
    So "heimlich still und leise wie sie auftrat so verschwand sie wieer..habe damals nix mhr gehört von ihr "wie wo was"..

  • #109

    Stephan Nuntius (Freitag, 07 Januar 2011 14:19)

    Namhafte friedliche Revolutionäre haben bereits wähend dieser friedlichen Revolution wegweisend und völlig richtig festgestellt, dass mit diesem Umbruch die Diktatur des Proletariats nur gegen die Diktatur des Geldes, der DM, des Mammons ausgetauscht werden wird. Entsprechende Briefe und Dokumente sind jederzeit nachweisbar. Die Ergebnisse der Diktatur des Geldes sehen wir in den Kriegen gegen Jugoslawien, den Irak und Afghanistan, an ihnen ist nichts gut! Die Abschaffung unserer selbst (Sarrazin) bestätigt das nur eindrucksvoll. Ein weiterer eindrucksvoller, für alle Welt sichtbarer Beweis ist die offene Benachteiligung und Diskriminierung aller ehemaligen politischen Häftlinge der SBZ/DDR im einigen Deutschland, das sich der Täterbegünstigung auf allen Gebieten und allen Ebenen verschrieben hat.

  • #108

    Deutsche Paralleltauzieher (Dienstag, 04 Januar 2011 03:28)

    Hey.
    Also ich find deine Seite Super!!
    Viele Info´s, nett anzuschauen!!
    Find ich gut, weiter so!
    Beste Grüße

  • #107

    Irene Sippel (Donnerstag, 30 Dezember 2010 21:50)

    Hallo Hinrich,
    solche Seiten wie Deine sind wichtig. Wenn Du willst schau mal auf meiner Homepage unter der Seite http://www.glasstudio-ickehier.de/galerie/kreuzweg/ nach. Dort findest Du meinen ganz persönlichen Kreuzweg von jemandem von der anderen Seite der Mauer. Wenn Dir meine Kunstwerke gefallen, kannst Du sie gerne verwenden. Ich bin jedenfalls dankbar, dass das Ganze ganz ohne Blutvergießen abgelaufen ist. Heute engagiere ich mich bei KIB (www.kircheinbewegung.net) , um durch friedliche Gebete nach Vorbild der Montagsgebete zum Einsturz der Mauern in der katholischen Kirche beizutragen.
    Herzliche Grüße von Irene (ehemals in Berlin heute in Bayern lebend)

  • #106

    Horst Anstatt (Donnerstag, 16 Dezember 2010 01:59)

    Ich wünsche allen Ruhe und Gelassenheit, dass Sie ein schönes Weihnachtsfest erleben und dass im kommenden Jahr alle Höhen und Tiefen genauso gut gemeistert werden wie in diesem Jahr.
    Bleiben oder werden Sie gesund

    Horst Anstatt

  • #105

    Bilderbuch Berlin (Dienstag, 14 Dezember 2010 20:56)

    Hallo Hinrich! Ich war damals 13 als die Mauer fiel und verfolgte das Ereignis von Bayern (Würzburg) aus im TV. Obwohl ich noch ein Kind war bewegte mich dieses Ereignis sehr. Heute wohne ich in Berlin und fühle noch immer einen Schauer, wenn ich über die ehemalige Grenze hinwegfahre. Diesen Winter baue ich eine Internetseite auf, in der ich die Spuren der Geschichte im heutigen Berliner Stadtbild darstellen möchte. Ich liebe Berlin :-) Viele Grüße! Thomas

  • #104

    Manudave (Mittwoch, 06 Oktober 2010 19:33)

    Hallo,

    herzlichen Glückwunsch zu dieser gelungenen Seite.
    Auf unserer Seite bieten wir ein Diskussionsforum über die DDR, die Bundesrepublik und den Geschichten der Menschen dazu.
    Bei uns schreiben Flüchtlinge, Bürger aus Ost und West, Amerikaner, Mitarbeiter der Staatssicherheit, Grenzsoldaten, BGS´ler und viele mehr.
    Ich werde in unserem Forum auch auf diese Seite hinweisen und wünsche weiterhin gutes Gelingen.

    Herzliche Grüße

    wwww.neues-forum.info

    User Manudave

  • #103

    Horst Anstatt (Freitag, 24 September 2010 20:21)

    Wo sind Sie geblieben, die rund 3 Millionen SED - Mitglieder. u.a. die DDR - Armee hatte ihren eigen Geheimdienst von Techniker mobilen Radarstationen,Spionen von Funkmess, Funkortung und Telefontechniker, Obmänner vom FDGB, Mitarbeiter vom DDR - Fernshen u.s.w.
    EurActiv=de keiner weiss, wie viele "lebende U - Boote"zur Zeit in Deutschland wohnen. Es sind erstaunlich viele Personen mit falscher Indentität fingierter Biographie. So tauchten 1945 Personen mit NS - Vergangenheit unter und 1989 Personen mit Stasi - Belastung. Die Werkstätten der Stasi waren imstande, jedes dokument perfekt nachzumachen zu fälschen und Lebensläufe zu erfinden.

    Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch mitten unter uns.

  • #102

    Horst Anstatt (Freitag, 17 September 2010 15:06)

    Vergessen, Verschweigen, Verdrängen.
    Im Klartext Leute, haltet doch das Maul und lebt damit dass Stasi - Leute in öffentlichen Ämtern sitzen.
    Und dafür waren wir Jahren im Zuchthaus DDR - "Schöne Demokratie" unsere Einheit.

  • #101

    Verfasser (Mittwoch, 01 September 2010 21:16)

    Was bedeutet OPK?

    Operative Personenkontrollen (OPK) waren nach der Sicherheitsüberprüfung der nächst höhere Schritt der Überwachung einzelner Bürger durch das MfS. Im Gegensatz zu Sicherheitsüberprüfungen, bei denen die Frage “Wer ist Wer?” (wer ist Freund, wer ist Feind?) erstmalig aufgeworfen wurde, sah das MfS diese Frage bei der Einleitung einer OPK zumindest im Grundsatz schon zu Ungunsten des jeweiligen Bürgers beantwortet - das MfS wähnte hier "den Gegner" bereits am Werk. Die OPK sollte nun dazu führen, den Wirkungskreis dieses Gegners schnellstmöglich einzuschränken und Ansatzpunkte für eine „operative Bearbeitung“ desselben zu erarbeiten.

    Homepage: http://beepworld.de/members/opk-akte-verfasser/
    Email: verfasser@hotmail.de

  • #100

    Daniel Quindeau (Sonntag, 15 August 2010 20:55)

    Super Seite Klasse!!!!!!

  • #99

    Gustav Rust (Sonntag, 25 Juli 2010 22:32)

    Leider fehlen hier jede Menge privater Homepages zur "DDR", Stasi etc.
    Die wenigen, die hier genannt werden, sind alles offizielle, also vom Steuerzahler finanziert...

    Mit freundlichen Grüßen,
    Gustav Rust, mehr als neun Jahre Polit-Haft unter Ulbricht und Honecker
    P.s.: Wer hilft mir, die Gedenkstätte für die Maueropfer aus dem Bereich des Spreebogens am Reichstag zu pflegen?
    Ich bin täglich von etwa 11.00 Uhr bis ca. 15.00 Uhr dort.

  • #98

    peter illert (Freitag, 16 Juli 2010 23:44)

    Bei dem Feier-Wochenende in Berlin um den 10.11.1989 war ich damals auch dabei. Aber schon damals war klar, dass sich die DDR stark von der Mauer abhängig gemacht hatte und mit ihr in ihrer sozialen Struktur so stark beschädigt worden war, dass ein eigenständiger Neuanfang schwierig schien. Im Januar/Februar 1990 bin ich dann rüber und bald wieder zurück - gemäss der Analyse von Leuten vom Leipziger Neuen Forum ,dass ohne eine Weiterentwicklung im Westen auf beiden Seiten Restauration drohe.
    Ich kannte noch einige Leute aus der unabhängigen Ost- Friedensbewegung aus meiner Zeit in der Pressehütte Mutlangen. Viele von ihnen fühlten sich regelrecht überrollt- die Mauer wollten sie aber trotzdem nicht wiederhaben....
    Peter

  • #97

    Karl- Heinz (Freitag, 25 Juni 2010 16:31)

    Eine gelungene Seite die auch organisatorisch gut aufgebaut ist. Sie erinnert an eine Zeit, die wir nie vergessen sollten und welche eine Mahnung an uns alle ist.
    VG
    Karl- Heinz