Wahltag ist Feiertag (10:45 min)
Ausgangspunkt des Filmbeitrages sind die Wahlergebnisse vom 7. Mai 1989. Sie werden sowohl aus der Sicht der Partei- und Staatsführung, unter anderem anhand eines Originalbeitrags des DDR-Fernsehens, als auch aus der Sicht der Bürger kommentiert. Besonders thematisiert wird die Wahlfälschung in der DDR und die Versuche oppositioneller Gruppen, diese aufzudecken und in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Der Film thematisiert das Prinzip der Einparteienherrschaft und die Funktion von Wahlen in der DDR.

Die Partei und ihr Sport (9:26 min)
Das Leitmotiv des Films ist die enge Verflechtung von Sport und Politik in der DDR, die sich unter anderem darin zeigte, dass die DDR den Sport 1968 in ihre Verfassung aufnahm. Unter diesem Aspekt werden sowohl der Breitensport als auch der Leistungssport in der DDR anhand von Archivmaterial dargestellt und durch eine Expertin kommentiert. Eine ehemalige Volleyball-Nationalspielerin erzählt über ihren Lebensweg und die Licht- und Schattenseiten des Leistungssports. Der Film zeigt die Funktionalisierung des Breitensports für die Erziehung der Menschen sowie die Funktionalisierung des Leistungssports für die politische Anerkennung der DDR im Ausland.

Krieg der Wellen - Jugendradio DT 64 (10:28 min)
Der Film beginnt mit der Rolle des Rundfunks beim Aufbau der sozialistischen Gesellschaft in der DDR und thematisiert die politische Kontrolle und Überwachung durch die SED und die Staatssicherheit. Nicht zuletzt durch den starken Einfluss der Westmedien auf die Jugend wurde 1964 das Jugendradio DT 64 gegründet. Anhand von Interviews mit ehemaligen Mitarbeitern des Jugendradios DT 64 wird das Funktionieren von Staatsrundfunk exemplarisch behandelt. Dabei werden kleine Spielräume aber vor allem Grenzen sichtbar. Der Film zeigt die Instrumentalisierung der Medien durch die SED.

Jugendweihe - Ein sozialistisches Ritual (10:22 min)
Der Film beginnt mit einer Festrede auf einer Jugendweihe 1965. Er zeigt, welcher Stellenwert der Jugend beim Aufbau einer neuen Gesellschaft beigemessen wurde. Die sozialistische Jugendweihe sollte helfen, traditionelle und religiöse Bindungen zurückzudrängen. Zwei Zeitzeugen erzählen, wie im Laufe der Zeit aus der Jugendweihe ein Familienfest wurde. Wer sich der Jugendweihe verweigerte, musste damit rechnen, nicht zum Abitur zugelassen zu werden. Der Film zeigt die Jugendweihe in der DDR als Ritual zur Herausbildung eines neuen Menschen, aber auch die Folgen für diejenigen, die sich diesem Ritual verweigerten.

Fremde auf Zeit - Vertragsarbeiter in der DDR (10:47 min)
Ein ehemaliger Vertragsarbeiter aus Mosambik erzählt, warum er zweimal in die DDR gekommen ist, unter welchen Bedingungen er dort gelebt und gearbeitet hat. Anhand einer aktuellen Straßenumfrage wird gezeigt, was DDR-Bürger vor 1989 über Ausländer wussten und dachten. Ein Originalbeitrag aus dem DDR-Fernsehen veranschaulicht die einseitige zensierte Berichterstattung in den DDR-Medien. Außerdem wird der Kontrast zwischen der offiziell propagierten Solidarität und der wirtschaftlich motivierten Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern thematisiert. Der Film zeigt, dass die Ausländer in der DDR Fremde blieben, eine Integration nicht vorgesehen war und Konflikte nicht thematisiert wurden.

Michael Gartenschläger - Ein deutsches Drama (10:16 min)
Der Film zeigt den Lebensweg M. Gartenschlägers von einem unpolitischen Rock?n-Roll-Fan zu einem überzeugten Gegner des Grenzregimes der DDR. Anhand der Geschichte von M. Gartenschläger wird exemplarisch dargestellt, was politische Justiz in der DDR bedeuten konnte. Nach seinem Freikauf aus der Haft setzte M. Gartenschläger alles daran, die Selbstschussanlagen an der Grenze zu demontieren, um sie der Weltöffentlichkeit vor Augen zu führen. Bei seinem dritten Versuch wurde er von DDR-Grenzern brutal ermordet. Der Film zeigt die Mechanismen der Repression als tragende Stütze der SED-Diktatur und kommentiert den Lebensweg Michael Gartenschlägers.

Damals war alles so schön ... ? (9:28 min)
Der Film thematisiert die verschiedenen Gesichter der DDR zwischen Alltag und Repression. Das Phänomen der Ostalgie füllt in erster Linie eine Erinnerungslücke, die durch die Darstellung der DDR als Diktatur entstanden ist. Dieses Phänomen wird in Beziehung gesetzt mit einer Verklärung der DDR, die dessen Diktaturcharakter bewusst oder unbewusst verharmlost oder sogar ganz verleugnet. Es wird betont, dass es zum Funktionieren einer Diktatur dazugehört, das Private zu vereinnahmen. Der Film zeigt die Mechanismen von Ostalgie und Verklärung und weist auf die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit hin.


Zielgruppe: Sek I & II, ab Klasse 9, Erwachsenenbildung

 

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